Wir sind wieder für Sie da: Neueröffnung in Friedrichshain
Die Praxis für Kinder- und Jugendchirurgie ist ab dem 3. April 2023 im Erdgeschoss Haus 16 (Eingang von der Plaza) auf dem Gelände des Vivantes Klinikum im Friedrichshain für Sie da. Wir freuen uns auf Sie!
Was ist Kinderchirurgie?
Die Kinderchirurgie ist ein eigenständiges Gebiet der Chirurgie mit einem spezifischen Spektrum in der Versorgung von chirurgischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen bis einschließlich 16 Jahren. Die Pädiatrie und ihre Subspezialitäten sind die engsten Kooperationspartner der Kinderchirurgie in der klinischen und ambulanten Praxis. Zur Kinderchirurgie gehören Neugeborenenchirurgie, allgemeine Kinderchirurgie, Kinderurologie, Kindertraumatologie und Kinderonkochirurgie.
Die ärztlichen Mitarbeiter des Fachbereiches Kinderchirurgie unseres MVZs sind Fachärzte für Kinderchirurgie und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH).
Was ist Kinderurologie?
Die Kinderurologie beschäftigt sich vor allem mit Fehlbildungen und meist angeborenen Funktionsstörungen des Urogenitalsystems. Dazu gehören Fehlbildungen der Nieren, angeborene Störungen des Harntransportes aus den Nieren in die Harnblase, der Reflux von Urin aus der Blase zu den Nieren, Entleerungs- und Funktionsstörungen der Harnblase, Fehlbildungen des Genitale, Erkrankungen der Vorhaut und Lageanomalien sowie Erkrankungen der Hoden und viel mehr.
Medizinische Angebote der Praxis für Kinderchirurgie und Kinderurologie
Behandlungsspektrum Kinderchirurgie
Das gesamte Spektrum der ambulanten Kinderchirurgie beinhaltet:
- Wunden, Verletzungen der Extremitäten
- Verbrennungen und Verbrühungen,
- Bauchschmerzen
- Leistenbruch, Wasserbruch und Nabelbruch
- Ganglien der Hand oder am Knie (Bakerzyste)
- Weichteilgeschwülste aller Arten
- Veränderungen der Haut (Naevus)
- Abstehende Ohren
- verkürztes Zungenbändchen
- Fistel- und Zystenbildungen im Halsbereich
- schnellender Daumen
- überzählige Finger und Zehen
- Finger- und Zehenpanaritium
- Nachbehandlung von operativ versorgten Knochenbrüchen
- Nachbehandlung von operativ versorgten Fehlbildungen
Kinderchirurgie: Informationen für Patient*innen und Eltern
Ambulante Operationen
Moderne Operations- und Narkoseverfahren, sowie sehr gut ausgebildetes Fachpersonal ermöglichen bei ambulanten Operationen eine vergleichbare Patientensicherheit und Qualität gegenüber der Krankenhausbehandlung. Deshalb können viele kinderchirurgische Operationen ab einem Alter von ca. 10 Monaten heute ambulant durchgeführt werden. Ihr Kind muss nicht ins Krankenhaus und die Heilung kann im gewohnten häuslichen Umfeld stattfinden. Durch die ständige Anwesenheit der Eltern fühlen sich die Kinder geborgen und nicht hilflos bzw. ausgeliefert.
Vorbereitungen zur ambulanten Operation
Gemeinsam mit Ihnen und Ihrem Kind planen wir die Operation. Dabei ist es besonders wichtig, auch die Fragen und Ängste des Kindes zu berücksichtigen.Zwei Tage vor der Operation kommen Sie mit Ihrem Kind, dem Impfausweis, den OP- und Narkoseaufklärungsbögen noch einmal in unsere Sprechstunde.Unsere Kinderärztin schaut sich Ihr Kind noch einmal an, um sicher zu gehen, dass Ihr Kind gesund ist. Bei fieberhaften Infekten raten wir dringend zur Verschiebung der OP. Wir besprechen die geplante Operation, die Narkose und klären Ihre Fragen sowie den genauen organisatorischen Ablauf. Insbesondere wann Ihr Kind das letzte Essen und Trinken darf, wann sie kommen und was Sie mitbringen sollen. Hinweise über den weiteren Verlauf nach der OP erhalten Sie auch bereits beim Vorgespräch, damit Sie in Ruhe zu Hause alles vorbereiten können. Im Vorfeld der OP ist das Gespräch zwischen Ihnen und Ihrem Kind besonders wichtig. Sie sollten es vorher auf die Narkose und die bevorstehende Operation kind- und altersgerecht vorbereiten. Dazu beraten wir Sie gern individuell.
Ablauf eines OP-Tages
Am OP-Tag kommen Sie zu der vereinbarten Zeit in unser MVZ. Als erstes bekommt Ihr Kind Tropfen zur Beruhigung und Lösung der Angst. Sie haben dann die Möglichkeit noch einmal mit unserem Kindernarkosearzt zu reden und begleiten dann Ihr Kind bis zum OP Saal. Unser Narkosearzt gestaltet die Narkoseeinleitung so behutsam und einfühlsam wie möglich z.B. mit einer duftenden Atemmaske oder dem mitgebrachten Lieblingskuscheltier. Nach der OP sind Sie in der Aufwachphase gleich wieder bei Ihrem Kind. Sie bleiben noch ca. 1 – 2 Stunden im Aufwachraum zur Überwachung des Kindes, betreut von einer unseren erfahrenen studentischen Hilfskräfte und bei Bedarf durch unser Anästhesieteam. Wenn Ihr Kind wieder fit ist, können Sie gemeinsam den Heimweg antreten. Für den Heimtransport rufen wir Ihnen selbstverständlich gern einen Krankentransport, damit Sie sich in Ruhe um Ihr Kind kümmern können. Sollten Sie mit einem Privat-Pkw fahren wollen, empfehlen wir dringend eine zweite Person mitzubringen, damit der kleine Patient auch während der Fahrt betreut werden kann. Unser Praxisteam steht Ihnen auch nach der OP bis zur Genesung Ihres Kindes rund um die Uhr zur Verfügung.
Narkose bei Kindern
Der Fachbereich Kinderchirurgie / Kinderurologie unsers Medizinischen Versorgungszentrums kooperiert seit mehreren Jahren sehr erfolgreich und zuverlässig mit dem Team von Herrn Dr. med. Jens Hennicke, einem sehr erfahrenen Kinder-Narkosearzt, der Ihr Kind während der ambulanten Operation betreut. Dr. Hennicke steht Ihnen für alle Fragen der Narkose bei ambulanten Operationen gern zur Verfügung.
Schadet die Narkose meinem Kind?
Medizinisch notwendige Eingriffe und Operationen im Kindesalter erfordern eine Narkose. Der Verzicht auf eine angemessene Narkose bzw. Schmerzausschaltung wäre nachweislich schädlich und könnte tatsächlich die Gehirnentwicklung beeinträchtigen.
Derzeit gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis, dass Narkosen im Neugeborenen-, Säuglings- oder Kleinkindalter alleine für spätere Gedächtnisstörungen ursächlich sein können.Es besteht ein internationaler wissenschaftlicher Konsens, dass derzeit keine Änderung der Narkoseverfahren gerechtfertigt ist.
Voraussetzungen für eine sichere Durchführung einer Narkose sind ein qualifiziertes, erfahrenes, ärztliches und pflegerisches Anästhesie-Team und ein gut ausgestatteter Narkosearbeitsplatz.
Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin (DGAI)
Nabelbruch bei Kindern
Der Nabelbruch entsteht durch einen unvollständigen Verschluss des Ansatzes der Nabelschnur nach der Geburt und ist dementsprechend auch meist bereits kurz nach der Geburt zu sehen. Durch die verbliebende Lücke unter dem Nabel tritt Darm aus und wölbt den Nabel hervor. Drückt man den Nabelbruch zurück, entsteht durch den Darminhalt meist ein schmatzendes Geräusch. Für gewöhnlich rutscht der Darm sofort nach dem Zurückdrücken wieder heraus. Dieser Zustand ist ungefährlich. Maßnahmen wie Aufkleben eines Pflasters oder einer Münze, um das Austreten des Bruches zu vermeiden sind ungeeignet und sollten unterlassen werden. Dadurch kann die zarte Haut der Neugeborenen oder jungen Säuglinge geschädigt werden. In den meisten Fällen bildet sich ein Nabelbruch innerhalb des ersten Lebensjahres spontan zurück. Sollte der Bruchsack sehr groß werden (Tennisballgröße) oder dem Kind Beschwerden verursachen, bzw. nach Vollendung des 2. Lebensjahres nicht verschwunden sein, sollte operiert werden.
Die Operation erfolgt meistens ambulant. Der Hautschnitt erfolgt am Unterrand des Nabels und ist später nicht mehr zu sehen. Bei der Operation wird die Verbindung zwischen Bauchraum und Nabelhaut (sog. Bruchsack) umfahren, eröffnet und verschlossen Danach werden der Bauchmuskel und die Haut darüber verschlossen. Die Fäden sind resorbierbar, das heißt sie müssen später nicht gezogen werden.
Leistenbruch bei Kindern
Beim kindlichen Leistenbruch handelt es sich um eine angeborene Verbindung zwischen Bauchraum und Leiste bzw. bei Jungen teilweise zum Hodensack, die aus einer Ausstülpung des Bauchfells besteht. Dahinein rutscht beim Pressen Darm, beim Mädchen auch mal der Eierstock der entsprechenden Seite, wodurch eine Vorwölbung der Leiste bzw. bei Jungen der Hodensackseite entsteht. Dies kann z.T. schmerzhaft sein und bei Nichtbehandlung sogar zur Schädigung des Darms oder des Eierstocks führen. Das Ziel der Operation ist, die Verbindung zwischen Bauchraum und Leiste zu schließen. Hierbei werden die sich im Bruchsack befindlichen Strukturen vor dem Verschluss in den Bauchraum zurückgeschoben. Beim Verschluss des Bruchsacks werden die durch den Leistenkanal verlaufenden, meist mit dem Bruchsack verwachsenen wichtigen Strukturen, wie z. B. beim Jungen der Samenleiter und die den Hoden versorgenden Gefäße sorgfältig separiert und geschont. Der Zugang zum Leistenkanal erfolgt über einen zwei bis drei Zentimeter langen, waagerechten Hautschnitt in der Leistenregion, der Ende der Operation mit einem in der Haut versenkten Faden wieder zugenäht. Dieser Faden ist resorbierbar, das heißt er muss später nicht entfernt werden, der Körper löst ihn selbstständig, nach Abschluss der Wundheilung, auf.
Wasserbruch bei Kindern
Der Wasserbruch ist der „kleine Bruder“ des Leistenbruchs. Auch hier besteht eine Verbindung zwischen Bauchraum und Leiste bzw. Hodensack, wie beim Leistenbruch. Diese ist jedoch so schmal, dass keine Strukturen des Bauchinnenraumes, z. B. Darm, hineinrutschen können, sondern sich lediglich Bauchwasser dort ansammelt. Oft verschließt sich der Wasserbruch innerhalb der ersten zwei Lebensjahre von alleine. Sollte dies nicht geschehen, die Schwellung in der Leiste oder am Hodensack sehr groß werden, oder sogar Schmerzen verursachen, so sollte der Wasserbruch operiert werden. Hierbei wird die schmale Verbindung zwischen Bauchraum und Leiste unterbunden, die begleitenden Strukturen, wie der Samenleiter und die Hodengefäße, werden isoliert und geschont. Die wassergefüllte, sogenannte Hydrozele, wird eröffnet und größtenteils entfernt. Der Zugang zum Leistenkanal wird über einen zwei bis drei Zentimeter langen, waagrechten Hautschnitt über die Leiste gewählt und am Ende der Operation mit einem in der Haut versenten Faden wieder zugenäht. Dieser Faden ist resorbierbar, das heißt er muss später nicht entfernt werden, der Körper löst ihn selbstständig, nach Abschluss der Wundheilung, auf.
Behandlungsspektrum Kinderurologie
Kinderurologie: Informationen für Patient*innen und Eltern
Einnässen im Kindesalter
Normale Entwicklung der Sauberkeit (Harnkontinenz)
- Neugeborene: keine Steuerung der Blasenfunktion durch das Großhirn Funktion als sog. „Reflexblase“ durch Reflexe über das Rückenmark Fassungsvermögen der Harnblase ca. 30ml ca. 1-2h kontinent, dann reflektorische unwillkürliche Entleerung
- 1. Lebensjahr: erstes Bewusstwerden des Harndranges Steigerung der Blasenkapazität auf ca. 60ml Verlängerung der Entleerungsintervalle
- 2. Lebensjahr: bewusste Wahrnehmung von Blasenfüllung und Harndrang erste verbale oder nonverbale Signale des Harndrangs mit kurzem Intervall Blasenkapazität ca. 100ml instabile Funktion und Kontrolle (Drangsymptomatik)
- 4. Lebensjahr: zunehmend bewusste, willkürliche Kontrolle der Blasenfunktion Verlängerung des Intervalls zwischen Harndrang und Miktionsbeginn durch größere Blasenkapazität
- 6. Lebensjahr: Kontrolle der Blasenentleerung tagsüber Möglichkeit der bewussten Einleitung und Unterdrückung der Blasenfüllung nachts wird bemerkt und kann zurückgehalten werden (ca. 70%)
Einnässen
Die individuell verlängerte Entwicklung oder Störungen der Reifungsprozesse (Reflexbahnung) für die Steuerung der Blasenfunktion durch das Großhirn zeigen sich als sog. Drangsymptomatik mit Einnässen. Die Kinder werden durch häufige, ungebremste unwillkürliche Kontraktionen der Harnblase überrascht.
Organische Ursachen, können durch die Ausbildung einer zu kräftigen Blasenwandmuskulatur z.B. infolge von Einengungen der Harnröhre zu ähnlichen Symptomen führen und müssen deshalb vor einer Behandlung immer durch eine Uroflowmetrie ausgeschlossen werden.
Enuresis
Als Enuresis bezeichnet man die ungewollte, vollständige und normale Blasenentleerung an einem unangemessenen oder sozial unakzeptablen Zeitpunkt oder Ort (überwiegend nachts).
Die Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt. Vermutet werden Hemmungen der Entwicklung der Wahrnehmung im Unterbewusstsein (Wach werden bei Harndrang), genetische Faktoren (familiäre Häufung), ein relativer Mangel an einem bestimmten Hormon (ADH) zur Regelung der Flüssigkeitsausscheidung (Tag-Nacht-Rhythmus) und emotionale oder Verhaltensstörungen sowie psychosoziale Stresssituationen
Therapie des Einnässens im Kindesalter
Eine Therapie sollte erst ab dem 5. Lebensjahr und immer abhängig vom individuell bestehenden Leidensdruck erfolgen, um dem normalen Entwicklungsprozess genügend Zeit zu geben. Organische Ursachen müssen vor einer Therapie durch Ultraschall-Untersuchungen und eine Uroflowmetrie ausgeschlossen werden.
Die Drangsymptomatik mit Einnässen kann durch Tabletten (Anticholinergica) behandelt werden, welche die Blasenmuskulatur entspannen und damit das Fassungsvermögen der Harnblase vergrößern. Eine solche Therapie dauert mindestens 9 Monate.
Die Enuresis kann medikamentös durch Reduktion der Flüssigkeitsausscheidung während der Nacht oder apparativ durch ein Reflextraining mit einer sog. Klingelhose behandelt werden. Verhaltenstherapie und Psychotherapie können die Behandlung unterstützen. Die Kombination dieser genannten Therapieoptionen ist oft hilfreich.
Unsere Fachärzte
Facharzt
für KinderchirurgieDr. med. Jan Patino Mayer
Fachärztin
für KinderchirurgieDr. med. Christiane Hirsch
Fachärztin
für KinderchirurgieDr. med. Hannah Keim
Sprechzeiten in der Praxis für Kinderchirurgie im MVZ Landsberger Allee
Bitte informieren Sie uns unbedingt vor Ihrem Besuch in unserem MVZ,
- falls Sie oder Ihr Kind unter deutlichen Erkältungssymptomen mit oder ohne Fieber leiden,
- Sie außerdem in den letzten 14 Tagen Kontakt zu einer an COVID-19 erkrankten Person hatten
- oder falls Sie sich in den letzten 14 Tagen in Gebieten mit an COVID-19 erkrankten Personen bzw. in Risikogebieten aufgehalten haben.
Terminsprechstunde
Montag | 08:00 – 12:00 Uhr und 13:00 - 17:00 Uhr |
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Mittwoch | Ambulante Operationen |
Donnerstag | 09:00 - 12:00 Uhr und 13:00 – 16:00 Uhr |
Freitag | 08:00 – 13:30 Uhr |
Anmeldung
Bitte melden Sie sich telefonisch oder per E-Mail an: